Das CAERUS chamber ensemble wurde 2017 in Berlin gegründet. Es stellt sich dem Vergehen der Zeit entgegen, indem es den Augenblick einfängt. Inspiriert von Caerus – im antiken Griechenland ein religiös-philosophischer Begriff über den richtigen, einzigartigen Zeitpunkt einer Entscheidung und zugleich in der Mythologie als Gottheit personifiziert – formte sich aus herausragenden Instrumentalisten der jungen europäischen Musikergeneration auf Initiative des Geigers Jonian-Ilias Kadesha und des Cellisten Florian Schmidt-Bartha ein einzigartiger Klangkörper, der den Geist Caerus’ in seinen Schaffensprozess hineinfließen und dadurch einzigartiges, unvorhergesehenes entstehen lässt: aus dem richtigen, nie wieder reproduzierbaren Moment heraus entstandene Musik. 

Als flexibles Kollektiv spielt das CAERUS chamber ensemble in Programmen mit verschiedenen Besetzungen – vom Duo bis zum klein besetzten Kammerorchester; die Gestaltung der Programme gewinnt dadurch größte Freiheit und inhaltliche Relevanz. Die jungen Künstler – allesamt Preisträger renommierter internationaler Wettbewerbe, wie u.a. Tchaikovsky, Joseph Joachim, Long-Thibaut, Joseph Haydn, Prager Frühling, Leopold Mozart und Mitglieder führender europäischen Klangkörper, wie dem Chamber Orchestra of Europe, der Camerata Bern, der Kammerakadamie Potsdam, dem West-Eastern Divan Orchestra, dem Chiaroscuro Quartett, dem Kelemen Quartett und dem Trio Gaspard — sind von dem gemeinsamen Wunsch erfüllt, Kammermusik auf höchstem Niveau aufzuführen, denn darin ist jeder einzelne als Solist und zugleich als sensibler Teil einer Gemeinschaft gefordert; Freiheit und Verantwortung vereinigen sich zu einem unabdingbaren Streben nach kammermusikalischer Exzellenz. 

Nach ersten Schritten und Projekten im Gründungsjahr, u.a. mit Konzerten beim Festival Bronnbacher Musikfrühling im Kloster Bronnbach, erlebte das Ensemble im Jahr 2020 eine Renaissance und war seitdem u.a. bei Festivals wie Young Euro Classic im Konzerthaus Berlin, den Kalamata International Music Days in Griechenland, Music at Tresanton in Cornwall (UK), den Internationalen Schlosskonzerten Meersburg und im Konzerthaus Blaibach zu Gast. Darüber hinaus dokumentieren Rundfunkaufnahmen des BR, BBC Radio 3 und Deutschlandfunk Kultur das künstlerische Schaffen des Ensembles. 
Beim Festival Ins Offene…! im Kühlhaus Berlin ist das Ensemble als Streichquartett in einer besonderen Besetzung mit zwei Celli, bestehend aus dem Bratscher Timothy Ridout, dem Cellisten Tim Posner und den beiden Gründern des Ensembles, Jonian-Ilias Kadesha und Florian Schmidt-Bartha, zu erleben.

Jonian Ilias Kadesha, Violine

„Ihn nur als Riesentalent anzusehen, reicht nicht aus, dieser Junge hat etwas original Geniales.“ – Süddeutsche Zeitung

Jonian Ilias Kadesha hat griechisch-albanische Wurzeln und lebt in Berlin. Der junge Musiker spricht nicht nur Griechisch, Albanisch, Deutsch und Englisch sondern hat auch ein ausgeprägtes Interesse für Philosophie und Rhetorik. Sein Spiel zeichnet sich durch stilistische Treffsicherheit in der Interpretation früher bis hin zu zeitgenössischen Werken sowie Genauigkeit in der Artikulation aus. Mit grenzenloser Klangfantasie ist Kadesha immer auf der Suche nach Neuem. 

Kammermusikalisch verbinden ihn Auftritte mit renommierten Musikern, wie Martha Argerich, Steven Isserlis, Nicolas Altstaedt, Thomas Demenga und Gábor Takács-Nagy, Ilya Gringolts und Pekka Kuusisto. Ebenso war er im Rahmen von Kronberg Chamber Music Connects the World und dem Verbier Academy Festival zu hören. Jonian Ilias Kadesha ist Mitbegründer des preisgekrönten Trio Gaspard, welches regelmäßig bei Festivals und in den Musikzentren Europas sowie der USA gastiert. Kadesha gründete zusammen mit dem Cellisten Florian Schmidt-Bartha 2017 das CAERUS Chamber Ensemble, ein flexibles Kammerensemble, welches sich aus herausragenden Instrumentalisten der jungen europäischen Musikergeneration zusammensetzt. 

Als Privatleihgabe spielt Kadesha eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini (1749). 

Timothy Ridout, Viola 

Timothy Ridout, BBC New Generation Artist und Borletti-Buitoni Trust Fellow, ist einer der gefragtesten Bratschisten seiner Generation. In dieser Saison tritt er als Solist unter anderem mit dem BBC Symphony Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Orchestra, dem hr-Sinfonieorchester, dem Odense Symphony Orchestra, dem San Jose Symphony Orchestra und dem Netherlands Chamber Orchestra auf. Im Jahr 2020 gewann Ridout den ersten Sir Jeffrey Tate Preis der Hamburger Symphoniker und wird 2021 in das Bowers Programm der Chamber Music Society of the Lincoln Center aufgenommen.

In den letzten Spielzeiten debütierte Ridout mit dem Chamber Orchestra of Europe, dem Orchestre de Chambre de Paris, den Hamburger Symphonikern, dem Orchestre National de Lille, der Camerata Salzburg, den Grazer Philharmonikern, dem Orchestre de Chambre de Lausanne, der Hallé, dem BBC Symphony, Philharmonic und dem Philharmonia Orchestra und führte das Walton-Konzert bei den BBCProms/Sakari Oramo und mit dem Tonhalle-Orchester Zürich/David Zinman auf. Er hat auch mit Dirigenten wie Christoph Eschenbach, Lionel Bringuier, Gabor Takács-Nagy, Sylvain Cambreling, Nicholas Collon und Sir Andras Schiff zusammengearbeitet.

Er spielt auf einer Viola von Peregrino di Zanetto (ca. 1565–75), einer Leihgabe eines großzügigen Gönners der Beare’s International Violin Society.

Florian Schmidt-Bartha, Cello 

Maßgeblich beeinflusst von einigen der renommiertesten Cellisten mehrerer Generationen und verschiedener musikalischer Kulturen wie Julian Steckel, Heinrich Schiff, David Geringas, Natalia Gutman, János Starker, Wolfgang Boettcher, Orfeo Mandozzi und Bernard Greenhouse, erlebt Florian Schmidt-Bartha eine vielseitige Laufbahn als Kammermusiker und Solist. Hervorzuheben ist dabei die Zusammenarbeit mit Orchestern wie den Nürnberger Symphonikern, dem Philharmonischen Orchester Würzburg, dem State Philharmonic Orchestra of Kyrgyzstan, dem National Chamber Orchestra of Moldova, der Rumänischen Staatsphilharmonie Iasi, der Polnischen Kammerphilharmonie Sopot, der Norddeutschen Philharmonie Rostock, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, dem Ensemble Reflektor und Engagements bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Mozartfest Würzburg, dem Stavanger Kammermusikfestival, der Cello Biënnale Amsterdam, dem Beethovenfest Bonn, dem „Stars of the White Nights“ Festival St. Petersburg und beim Young Euro Classic Festival im Konzerthaus Berlin. Zudem widmet er sich mit Hingabe der Musik der Gegenwart, arbeitete dabei mit Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Toshio Hosokawa, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Marc Sabat und Walter Zimmermann zusammen und brachte Werke von Alexander Khubeev, Konstantin Heuer, Vladimir Tarnopolsky, Dmitri Kourliandski und Klaus Lang zur Uraufführung. Florian Schmidt-Bartha spielt ein Cello von Jean Baptiste Vuillaume (Paris, 1844) und lebt in Berlin.

Tim Posner, Cello

In 2018 wurde Tim Posner der erste britische Preisträger des Internationalen Karl Davidov Wettbewerbs in Lettland. Der 1995 geborene Cellist konzertierte als Solist unter anderem mit der NDR Radiophilharmonie, dem Royal Philharmonic Orchestra und den London Mozart Players mit Dirigenten wie Andrew Manze. Zu den Highlights der 2022/23 Saison gehören eine Aufnahme von Cipriani Potters Concertante mit dem BBC National Orchestra of Wales, die IMS Prussia Cove Tournee und Debüt Rezitalen in Gstaad und Het Concertgebouw.

Als Kammermusiker spielt Tim Posner regelmäßig in mehreren Ensembles und im 2010 gründete er mit Tim Crawford und Timothy Ridout das Teyber Trio, mit dem er noch international tätig ist. Er spielte bereits bei mehreren namhaften Kammermusikfestivals, wie dem Musikdorf Ernen-, IMS Prussia Cove (Open Chamber Music)-, Molyvos International Music Festival-, Kronberg Chamber Music Connects the World-, Lewes-, Peasmarsh- und Cheltenham-Festival. Er hat mit vielen renommierten Musikerpersönlichkeiten zusammengearbeitet, u.a. Sir Andras Schiff, Gidon Kremer, Lars Vogt, Alasdair Beatson, Anthony Marwood, Alexander Rudin und das Doric Quartet.

Tim fängt ab der 2022/23 Saison als Solocellist vom Amsterdam Sinfonietta an. Er erhält wichtige Impulse von Steven Isserlis.